Johanna Klugsberger
Aufgewachsen in den wundervollen Bergen Österreichs erkundete ich die mich umgebende Natur, baute gemeinsam mit meiner Schwester Schneehöhlen und lernte reiten und mit Pferden zu arbeiten. Meine Großmutter brachte mir bei zu stricken, zu häkeln und zu schnitzen, ich lernte Holz mit einer Axt zu spalten, mit der Sense Gras zu mähen und einmal bauten wir sogar ein Iglu.
Aber als die Jahre vergingen, ging ich immer weniger und weniger in die Natur. Ich verbrachte viel Zeit in der Schule und damit zu lernen und war öfter drinnen als draußen. Auch wenn die Natur draußen nur auf mich wartete.
Aber auch wenn ich selten in der Natur war, so vergaß ich doch nie meine tiefe Liebe zu ihr und meine Verbindung mit ihr. Sie war immer da. Nur oft schienen all jene Dinge wichtiger, von denen ich glaubte, sie erreichen oder erledigen zu müssen, bevor ich mir dann wieder einmal eine Auszeit in der Natur gönnen durfte.
Aber, wie Du Dir vielleicht schon denken kannst, war dies kein Konzept, das auf Dauer funktionieren konnte. Man kann nicht ständig getrennt von dem leben, was die Seele erfreut und ihr Lebenskraft spendet und trotzdem gesund und produktiv bleiben. Auch wenn man all das, was man tut, gerne macht. Jeder braucht irgendwo einen Ort, wo er sich voll und ganz zu Hause fühlen kann, keine Verpflichtungen auf ihn warten, und wo er einfach seinen Gedanken nachhängen kann.
Und während ich all das für mich selbst entdecken und erkennen durfte, erwachte in mir auch immer mehr das Interesse über unsere wahre Herkunft, über naturverbundene Bräuche und Traditionen und natürlich auch über Mutter Erde selbst alles zu erfahren.
Und so beschloss ich, mehr darüber zu lernen, traditionelles Handwerk und das Arbeiten ohne Strom wieder zu entdecken und mir neue alte Fähigkeiten anzueignen. Ich möchte lernen, mir mein Essen selber anzubauen, all die verschiedenen Wildkräuter in der Natur kennen lernen und einen Weg finden, um all das mit meiner Kreativität zu verbinden.